" I Didn´t Want to Get Involved "

200x360 cm 2016 Fotografie auf Natura PP Bannermaterial/Marker/Spiegel

Info

„I Didn´t Want to Get Involved“ bezieht sich auf mangelnde Zivilcourage.Ausgangspunkt der Arbeit ist der Mord an der 29 -Jährigen Kitty Genovese, die 1964 in New York auf dem Weg zu ihrem Wohnhaus einem Überfall und anschliessender Vergewaltigung zum Opfer fiel. Die Tat fand an zwei verschiedenen Orten statt und zog sich über etwa eine halbe Stunde hin.Laut damaligen Polizeibericht bemerkten und beobachteten mindestens 38 Personen aus der Nachbarschaft den Überfall, ohne das jemand der jungen Frau zu Hilfe kam. Aufgrund der Besonderheit dieses Mordfalls wurden psychologische Untersuchungen eingeleitet und ein neuer Begriff geprägt : das „Kitty Genovese Syndrom„ oder auch„Bystander Effekt„(Zuschauereffekt) genannt.Hier handelt es sich um das Zustandekommen von unterlassener Hilfeleistung, genauer:„das Phänomen der augenscheinlichen Untätigkeit als Teil einer Gruppe“. Bei dem Titel der Installation handelt es sich um die Aussage eines der Zeugen des Vorfalls auf die Frage warum er dem Opfer nicht zu Hilfe gekommen ist.Die 3-teilige Fotoarbeit zeigt aus dem Internet gefundene Aufnahmen von Gewalt, Terror, Krieg und Umwelt. Diese wurden durch ein umgedrehtes Fernglas aufgenommen und erhalten so den Charakter eines „ Gucklochs “.Dem fotografischen „Guckloch„ ist auch ein reales Loch hinzugefügt worden, durch das man hindurch auf dahinter aufgezeichnete und niedergeschriebene polizeiliche Aussagen untätiger Zeugen eines Geschehens schauen kann.Beim Hindurchsehen einiger Löcher reflektieren Spiegel das Auge des Betrachters.