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I Didn´t Want to Get Involved

Verschiedene Bilder sind durch kleine Löcher in einer Installation sichtbar.
 Zwei Personen betrachten durch Gucklöcher eine Installation.

Die Arbeit „ I Didn´t Want to Get Involved “ bezieht sich auf Mangelende Zivilcourage.

Nachgewiesen wurde der Begriff Zivilcourage erstmals 1835 in Frankreich als„ courage civil “ Mut des Einzelnen zum eigenen Urteil, später (Le Gall 1898) als„ courage civique “, staatsbürgerlicher Mut.

Ausgangspunkt der Arbeit ist der Mord an der 29 -Jährigen Kitty Genovese, die 1964 in NewYork auf dem Weg zu ihrem Wohnhaus einem Überfall und anschliessender Vergewaltigung zum Opfer fiel.

Die Tat fand an zwei verschiedenen Plätzen in ihrem Wohnhaus statt und zog sich über etwaeine halbe Stunde hin.

Laut damaligen Polizeibericht bemerkten und beobachteten mindestens 38 Personen aus ihrem Haus und der Nachbarschaft den Überfall, ohne das jemand der jungen Frau zu Hilfe kam.

Aufgrund der Besonderheit dieses Mordfalls wurden psychologische Untersuchungen eingeleitet und ein neuer Begriff geprägt :

das „ Kitty Genovese Syndrom „ oder auch „ Bystander Effekt „ ( Zuschauereffekt) genannt.

Hier handelt es sich um das Entstehen von unterlassener Hilfeleistung, genauer:„ das Phänomen der augenscheinlichen Untätigkeit als Teil einer Gruppe “.

Bei dem Titel der Installation handelt es sich um die Aussage eines der Zeugen des Vorfalls auf die Frage warum er dem Opfer nicht zu Hilfe gekommen ist. Die 3 - Teilige installative Fotoarbeit zeigt aus dem Internet gefundene Aufnahmen sexuellerÜbergriffe, Gewalt, Terror, Krieg und Umwelt aus der Perspektive eines Gucklochs. Dem fotografischen „ Guckloch „ wurden auch reale Löcher hinzugefügt, durch die der Betrachter hindurch auf die dahinter von der Polizei protokollierte und niedergeschriebenen Aussagen untätiger Zeugen eines Geschehens blicken kann. Beim Hindurchsehen einiger Löcher reflektieren Spiegel das Auge des Betrachters.

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